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Bikepark Piesberg

Bereit für einen “Wallride” oder nehmt ihr doch lieber die “Skinnyline”? Wem diese Wörter auf Anhieb Begriffe sind, der hat wohl schon die ein oder andere Stunde im Bikepark Piesberg verbracht. Auf dem bewaldeten Gelände am Hang unserer Osnabrücker Nordspitze ist Nervenkitzel nämlich garantiert. Mit verschiedenen Rennstrecken für Adrenalinjunkies und solche, die es noch werden wollen, lockt der Bikepark Mountainbiker jeden Alters. Auch wir wollen uns vom Abenteuer auf zwei Rädern überzeugen, gehen dabei aber auf Nummer sicher, und haben uns deswegen nur zu Fuß mit dem Organisator Johannes Kottwitz auf die Rennstrecke begeben.

Vom Jugendprojekt zur Vereinsarbeit

Angekommen auf dem Parkplatz des Bikepark Piesbergs eblicken wir direkt den steilen Kiesweg bergauf. Natürlich, wer in hohem Tempo bergab fahren will, muss erstmal den Gipfel erklimmen. Doch während Johannes uns die Geschichte des Bikeparks erzählt, vergeht der Aufstieg wie im Flug. Angefangen habe alles mit einer kleinen Gruppe an Mountainbikern, die illegal auf dem Gelände am Hang des Piesbergs eine Rennstrecke mit Hindernissen aufbauten. Natürlich seien diese schnell entdeckt und mindestens genauso schnell von den Grundstückseigentümern wieder abgebaut worden. “Teilweise war das so, dass wir das einen Tag aufgebaut haben und am nächsten Tag war das schon wieder weg”, erzählt Johannes schmunzelnd. Doch bald hätten er und seine Freunde den Austausch mit der Stadt Osnabrück gesucht. Nach zweijährigen Dialogen mit Stadt und Forstwirtschaft kam es dann zum Erfolg. Durch eine Eingliederung in den TUS Bramsche konnte der Bikepark Piesberg nun offiziell neue Mitglieder aufnehmen und die Auflagen des Pachtvertrages erfüllen.

Diese Gründung ist nun schon fast zehn Jahre her und seitdem habe sich sehr viel getan, betont Johannes als wir an den Rennstrecken ankommen. Aus unter 20 Mitgliedern sind nun um die 200 geworden. Außerdem wurde im letzten Jahr ein anliegender Waldabschnitt gepachtet, der bald auch mit Holzschanzen und Absprungplattformen, den sogenannten North-Shores, gespickt sein soll. Bei einer solchen Planung arbeitet der Bikepark jedoch immer mit der Natur. Die Strecken seien um die Bäume gebaut worden, anstatt sie zu fällen, erzählt Johannes. Auf dem neuen Abschnitt habe man sogar seltenen Farn gefunden. Anstelle eines Hindernisses sieht Johannes die Pflanze als ein weiteres Vereinsprojekt für das neue Jahr. Eine Einstellung, die sicherlich auch bei den Rennstrecken des Bikeparks von Vorteil ist, denn diese schauen zwar im ersten Moment unbezwingbar aus, sind aber für eingefleischte Mountainbiker nur eine verlockende Herausforderung.

Abenteuer im eigenen Tempo

Jedoch fahren hier nicht nur die Experten der Sportart über das hügelige Gelände. Der Bikepark Piesberg hat auch an die neugierigen Anfänger gedacht, die die Risikosportart einmal ausprobieren möchten. Die Lines, wie die Rennstrecken bei Kennern heißen, sind nach Schwierigkeitsgraden geordnet. Grün ist für die Anfänger, blau für Fortgeschrittene, schwarz bezeichnet Johannes nur als “krank” und die rote Line ist einfach nur “voll krank”. So fahren die Anfänger gemächlich die Flowline, die sich quer durch den ganzen Park zieht, während Adrenalinjunkies ihre Sprünge auf den Dirtlines üben. Natürlich herrscht im ganzen Park Helmpflicht, um Experten und Anfänger zu schützen!

Die Vielzahl der verschiedenen Strecken und die aufwendig gebauten Holzelemente wären jedoch kaum möglich, wenn hinter Johannes Engagement nicht unzählige Vereinsmitglieder stünden, die ihre Freizeit für den Park opfern. Außerdem kann sich der Bikepark auf seine Partner verlassen, die den Ausbau der Rennstrecken durch Spenden erst möglich machen. Für all diese ist der Bikepark Piesberg ein Herzensprojekt und das Mountainbiken eine große Leidenschaft. “Wir versuchen halt alle, dieses Projekt wirklich wertzuschätzen und dankbar dafür zu sein, dass wir das hier haben können”, erzählt uns Johannes. Als Produktmanager für Fahrräder dreht sich auch sein Lebensalltag rund um das Zweirad. Neben Familie und Arbeit ist der Organisator da sehr froh, dass er ein Team von sieben Leuten um sich hat, die sich mit ihm um das Gelände und die Mitglieder kümmern. Der Bikepark Piesberg ist damit nach fast zehn Jahren zu einer riesengroßen Familie zusammengewachsen, für die auf der Strecke und in ihrem Leben das Rad nie stillsteht.

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