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TYPISCHOsnabrück

Hannsson Kaffeerösterei

Spezialitätenkaffee geröstet am Teutoburger Wald. Diese Wortfolge klingt nicht nur unheimlich melodisch, sie stimmt uns auch schon einmal ein, auf die Genusswelt, die uns heute erwartet. Wir sind zu Besuch bei Hannsson (Achtung: deutsche bzw. isländische Aussprache, keine englische; dazu später mehr) in der Hagener Fußgängerzone. In dem minimalistisch eingerichteten Hybrid aus Café und Rösterei steht Jan-Christoph Prell hinter dem Tresen und bietet uns zuallererst einen Espresso an.

Von Sydney in die Hagener Fußgängerzone

Jan-Christoph ist Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von Hannsson. Gleichzeitig noch Barista und Kaffeeröster. Tatsächlich schmeißt der 33-Jährige das ganze Unternehmen mit der Unterstützung seiner Frau alleine. Angestellte gibt es nicht.
Seine Begeisterung für Kaffee entdeckte er beim Work and Travel in Australien. “Bis dahin habe ich gar keinen Kaffee getrunken.” In Sydney kostete er dann das erste Mal Spezialitätenkaffee und war sofort angefixt. Er arbeitete mehrere Jahre als Barista und Kaffeeröster, bis er schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Eineinhalb Jahre war er auf der Suche nach der passenden Location und wurde schließlich auf die Räumlichkeiten in der Hagener Fußgängerzone aufmerksam, bei denen er Anfang 2022 die Türen öffnete.

Die Laufkundschaft wird hier neben Kaffee auch mit selbstgebackenen Cookies versorgt. Die meisten kommen direkt aus Hagen. Seitdem Jan-Christoph im Hannsson eine Spielecke eingerichtet hat, zieht es viele junge Familien in das Café. Immer wieder kommen auch alte Bekannte und Stammkunden aus Osnabrück vorbei, die ihn dann fragen, warum er denn nicht in die Osnabrücker Innenstadt gekommen sei.
“Das wäre natürlich optimal, aber als frischgebackener Jungunternehmer lässt sich die dortige Miete einfach nicht stemmen.”
Und so ist es dann schließlich Hagen geworden. Nicht ganz so trubelig wie die Osnabrücker Fußgängerzonen, dafür aber mit Vorort-Romantik. Der Fokus von Jan-Christoph liegt aktuell ohnehin nicht auf dem Tagesgeschäft, sondern auf der Rösterei.
Zwei bis dreimal die Woche röstet er. Bis zu 100 Kilogramm schafft er an einem 8-Stunden-Tag. Alles Kaffee aus Langzeitröstung. Das heißt, die Bohnen sind mindestens 15 Minuten in der Röstmaschine und haben so genug Zeit, um ihr volles Aroma zu entfalten. Die genaue Röstzeit schwankt von Bohne zu Bohne und ist sekundengenau festgelegt.

Ein Meister seines Fachs

Nach der Röstung werden die unterschiedlichen Bohnensorten schließlich zu sogenannten Blends vermischt. Ein Großteil des Kaffees wird für KundInnenaufträge hergestellt. Jan-Christoph beliefert mehrere Cafés im Osnabrück und darüber hinaus. Die InhaberInnen kennen und schätzen seine Arbeit. Er berät sie zum einen bei der Kreation von neuen Blends, aber auch beim Kauf von Maschinen für ihre Cafés.
Überhaupt ist Jan-Christoph gut vernetzt in der Kaffee-Szene. Er hält viele Kontakte zu anderen RösterInnen und tauscht sich mit ihnen aus. “Die Szene ist geprägt von viel Zusammenarbeit. Es herrscht auf jeden Fall ein großes Miteinander und kein Gegeneinander.”
Jan-Christoph versteht sein Handwerk. Das bezeugen auch die Urkunden, die in seiner Rösterei hängen. Bei der Specialty Coffee Association, der weltweit führenden Organisation für Spezialitätenkaffee, eignete er sich die “Barista Skills Professional” an, das höchste Zertifikat, das man auf diesem Gebiet bekommen kann. Zudem holte er sich auf der Deutschen Baristameisterschaft 2018 den 5. Platz. Passend dazu macht Jan-Christoph auch bei seinen Rohstoffen keine Kompromisse. Sämtliche Bohnen, die er bezieht sind 100% fair gehandelt und er steht im direkten Kontakt mit den AnbauerInnen. Dementsprechend kennt er auch von jeder Bohne die genaue Herkunft und Plantage, auf der sie gewachsen ist.

Neben der Belieferung von Cafés betreibt Jan-Christoph zudem einen Online-Shop, über den man sich seine Blends nach Hause bestellen kann.
“Mein Ziel ist es, hochwertigen Kaffee in die Gastronomie und zum Endverbraucher zu bringen und so ein besseres Bewusstsein für guten Kaffee zu schaffen.”
Das möchte er so bald wie möglich auch in seinem eigenen Café in der Osnabrücker Innenstadt machen. Die Zeichen stehen gut, dass es mit der Expansion bald so weit sein könnte. Schließlich hat Jan-Christoph mit seiner Unternehmensgründung im Krisenjahr 2022 bereits die Feuerprobe mit Bravour bestanden. “Ich kriege ständig neue Aufträge und komme kaum noch mit dem Rösten hinterher. Es macht einfach unheimlich Spaß.”
Und wie kommt es nun zum Namen Hannsson? “Der Name entstand auf einer Islandreise mit meinem Bruder.”
Isländische Nachnamen setzen sich zusammen aus dem Vornamen des Vaters, gefolgt von dem Suffix -dottir oder -son, was so viel bedeutet wie “Tochter von” bzw “Sohn von”.
“Wir haben also überlegt, wie wir heißen würden, wenn wir Isländer wären. Da war dann auch recht schnell klar, wie die Rösterei heißen soll.”

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