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Die Hühner-WG aus Bohmte

Auf einer großen grünen Wiese die Seele baumeln lassen – so stellen wir uns ein glückliches und genüssliches Hühnerleben vor. Ausreichend Platz, gutes Futter und Ruhe unterscheiden eine artgerechte Tierhaltung von Mastställen. Genau das ist für Familie Lampe aus Bohmte besonders wichtig. Deshalb haben sie vor zwei Jahren ein besonderes Projekt auf die Beine gestellt. Auf ihrem Hof leben die Hühner und Hähne in Freilandhaltung. Der größte Unterschied zu anderen Betrieben liegt allerdings darin, dass die Tiere in einem mobilen Stall leben. Dass sich die Hühner und Hähne in ihrer Wohngemeinschaft pudelwohl fühlen, sieht man ihnen nicht nur an. Wer schon einmal ein Ei vom Hof Lampe gegessen hat, schmeckt es auch.

Ein Traum für Hühner

Das Leben auf dem Hof Lampe lässt das Hühner und Hähne-Herz höher schlagen. Abgesehen von dem grünen Gras und dem leckeren Futter, können sich die Hühner und Hähne auch in einem neuen Spielzimmer austoben. Der Spaß kommt hier definitiv nicht zu kurz und Langeweile ist ein Fremdwort für die tierischen WG-BewohnerInnen. Unter anderem auch, weil ihr fahrbares Zuhause jede Woche verschoben wird. Es gibt also immer frisches Essen und Neues zu entdecken. So aufregend und abwechslungsreich sieht das Leben wohl nur in Bohmte aus. Außerdem können sie mit dem Hühnermobil Krankheiten wortwörtlich davonfahren.
Während in anderen Betrieben nur Hennen das Glück haben, die Zeit mit ihren ArtgenossInnen zu genießen, leben in den Herden der Familie Lampe auch Hähne. Schließlich machen sie die Wohngemeinschaft erst komplett.
Doch nicht nur bei der Haltung der Tiere wird auf Nachhaltigkeit und Regionalität geachtet, sondern auch beim Futter. Zusätzlich zu dem Gras bekommen die Hühner zum Beispiel Gemüse der Saison und Futter, das mit Kräutern und Ölen angereichert wird. Da könnten wir fast neidisch werden. Doch so ein ausgeglichenes Leben macht aber nicht nur die Tiere glücklich. Denn durch die besondere und naturbelassene Ernährung, sind die Eier, die die Hühner legen, gesünder und geschmackvoller.
Damit die Zweibeiner auch wirklich unbesorgt und ohne Angst vor unerwünschtem Besuch, die Zeit auf der Wiese genießen können, haben sie tierische BewacherInnen: Zwergziegen. Sie beschützen ihre Mitbewohnenden vor Habichten. Und obwohl die kleinen Ziegen und Böcke nicht bedrohlich wirken, schaffen sie es, den einzigen natürlichen Feind der Hühner und Hähne fernzuhalten. Gleichzeitig sehen sie sich aber selbst als ein Teil der Herde.
Insgesamt leben auf dem Hof Lampe drei Herden, wobei die größte Herde aus 447 Hühnern und Hähnen besteht. Auch wenn gesetzlich mehr Tiere auf der verfügbaren Fläche leben dürfen, achtet Familie Lampe darauf, dass sie möglichst klein sind und sorgen somit für mehr Ruhe innerhalb der WG.
Allerdings geht leider nach ungefähr 1 ½ Jahren das Leben in Bohmte für die ganze Herde zu Ende. Um es den Hühner und den Hähnen und der Familie so angenehm wie möglich zu machen, kommt dafür ein mobiler Schlachter auf den Hof. Den Tieren wird dadurch Stress erspart und die Familie hat die Möglichkeit, sich noch in Ruhe von ihnen zu verabschieden. Außerdem wird so der Kreis der artgerechten und nachhaltigen Haltung geschlossen.

Ganz nach ihrem Motto: Landwirtschaft zum Anfassen

Ihr möchtet euch selbst ein Bild von der tierischen Wohngemeinschaft machen oder die leckeren Eier probieren? In einer kleinen Verkaufshütte könnt ihr neben den Eiern auch regionalen Honig oder Nudeln kaufen. Ebenso könnt ihr dort lesen, was momentan in der WG passiert und der Familie Lampe ein Feedback geben. Denn das ist für sie besonders wichtig: Der Austausch mit den KundInnen. Deshalb bietet die Familie auch Besichtigungen der Hühner WG an, zum Beispiel für Schulklassen oder Kindergärten. Wer Lust hat, kann sogar selbst Eier sammeln oder bei der Fütterung helfen. Auch wenn die Führungen leider wegen Corona derzeit nicht möglich sind, informiert Familie Lampe in den sozialen Medien oder auf ihrer Homepage über den Alltag der Hühner und Hähne. Wie Sabrina Lampe erklärt, möchten sie erreichen, dass die Verbrauchenden wieder einen Blick hinter das Produkt gewinnen, zum Beispiel, indem sie über die Verhaltensweisen von Hühnern aufklären. Beim Kauf von Eiern rät sie außerdem dazu, auf Regionalität, Freiland- und Bodenhaltung zu achten. Es sei wichtig, dass wir wissen, woher die Eier, die wir essen, kommen, und wie die Hühner in den Betrieben leben.
Die Landwirtschaft ist im Wandel und Nachhaltigkeit und artgerechte Haltung werden immer wichtiger. Dierck und Sabrina Lampe aus Bohmte haben eine kreative Lösung gefunden, wie sie beides miteinander vereinbaren und gleichzeitig den Hühnern und Hähnen ein schönes Leben bereiten können. Manchmal ist das Leben eben doch wie auf dem (Pony/)Bauernhof.

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