“Ich find’s einfach schön, dass die Leute sich hier einfach verstehen außerhalb von irgendwelchen Kriterien, die irgendwie da sind. Alle sind hier, um Mucke zu machen.” – Genau darum geht es bei der MicDrop Session in Osnabrück. Ende April startete das Hip Hop-Event in die zweite Runde mit einer großartigen und gut besuchten ersten Session in diesem Jahr. Wir waren vor Ort, konnten mit dem Kern-Orga-Team sprechen und ein paar Eindrücke für euch einfangen.
Die MicDrop Session in Osnabrück ist eine Open Mic-Veranstaltung, die sich auf Hip-Hop-Musik spezialisiert hat. Die Idee geht auf die Tradition der ‘Offenen Bühne’ zurück, bei der KünstlerInnen die Möglichkeit haben, ohne vorherige Anmeldung oder Vorauswahl vor einem Live-Publikum aufzutreten. Unter anderem in den USA waren Open Mics in den 1950er und 1960er Jahren vor allem in der Jazz- und Poetry-Slam-Szene populär. Heute sind offene Bühnen auch in Deutschland gang und gäbe – und das nicht nur im musikalischen Bereich, sondern auch im Theater, bei Lesungen und im Stand-up-Comedy Bereich.
In unserer geliebten Hasestadt ist die MicDrop Session die einzige Open Mic Veranstaltung, bei der sich alles um Hip Hop dreht. Einen Abend lang bietet eine feste Live-Band den Leuten die Möglichkeit, sich das Mikrofon zu schnappen und auf der Bühne auszuprobieren. Dabei sind alle Levels willkommen und werden gefeiert. “Wir sind nicht für Fortgeschrittene, es kann jeder und jede kommen”, erklären die fünf KünstlerInnen G’emma, Oktay, Kas, Jewlz und Denis aus dem Kern-Orga-Team. Nachdem G’emma und Oktay sich bei einem Solo-Projekt kennengelernt haben, entstand kurzerhand die Idee einer OpenMic Session. Zusammen mit dem Institut für Musik an der Hochschule Osnabrück stellte das Orga-Team im April 2022 die erste Mic Drop Session im Haus der Jugend auf die Beine. In unserem Gespräch betonen die KünstlerInnen, dass die Unterstützung des Haus der Jugend einiges dazu beiträgt: “Wenn wir das nicht hier machen könnten, würde die Session so nicht stattfinden können.”
Mittlerweile hat sich rund um die MicDrop Session eine Community gebildet, die jede und jeden auf der Bühne feiert. “Die Community ist so schön zusammengewachsen, das ist echt krass.” Dabei stehen Gemeinschaft, Respekt und Akzeptanz im Vordergrund. “Jeder und jede kriegt Applaus auf der Bühne”, ganz nach dem Motto: “We got your back”. Das Team betont nochmal, dass die Session “nicht dafür da ist, um irgendwen bloßzustellen“, sondern dass “die Community und die Band auf jeden Fall deinen Rücken haben.” Es kann also gar nichts schief gehen!
Nach der zweiten Runde in diesem Jahr planen G’emma, Oktay, Kas, Jewlz und Denis auf jeden Fall, die Session weiterzumachen – “Die Session wird größer, das ist kein Geheimnis”. Es könnte sich auch in nächster Zeit etwas ändern, um noch mehr Leuten die Möglichkeit zu geben, sich auf der Bühne auszuprobieren. Klar ist aber: Die MicDrop Session bringt Menschen zusammen und leistet einen großen Beitrag für eine respektvolle und gemeinschaftliche Community in Osnabrück. “Wir stehen nicht für Rassismus, wir stehen nicht für Sexismus”, sondern für einen “respektvollen Umgang”. Wir finden, das ist genau der richtige Ansatz!
Na, haben wir euer Interesse geweckt? Ob ihr selbst gerne rappt, singt oder einfach an Hip Hop interessiert seid und Lust habt, auf Beats, Rhymes und Inspiration: Die MicDrop Session in Osnabrück empfängt euch mit einer offenen und lebendigen Atmosphäre und garantiert einen Abend in respektvoller Gemeinschaft. Übrigens findet die Session immer am letzten Mittwoch des Monats im Haus der Jugend statt. Die nächsten Termine stehen: 31.5.23 und 28.6.23. Weitere Infos findet ihr hier. Schaut bei der nächsten Session vorbei und habt keine Angst, auf die Bühne zu gehen!
Vor der MicDrop Session darf eine Stärkung natürlich nicht fehlen: In unserer Liste zu den BESTEN gebratenen Nudeln in Osnabrück werdet ihr sicherlich fündig. Dort ist von Nudeln für To Go oder zum Einkehren alles dabei.
Falls ihr vor der Session noch ein wenig Zeit bei schönstem Wetter mitten in der Stadt verbringen wollt, empfehlen wir euch den Adolf-Reichwein-Platz. Dort könnt ihr entspannen und seid von einem vielfältigen Angebot an Snacks und Drinks umgeben.
Wer vielleicht nicht so viel mit Musik am Hut hat und sich für andere Formen der Kunst interessiert, sollte in unserem TYPISCHOsnabrück über das Atelierhaus an der Hasemauer vorbeischauen.
Foto Credits: Florian Strobeck, Alexander Cooijmans & unsere Fotos.
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