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TYPISCHOsnabrück

Tiny Artist House

In der Osnabrücker Altstadt steht ein Tiny Artist House, in dem KünstlerInnen auf kleinem Raum praktisch arbeiten und übernachten können. Das kleine Haus besteht aus 80% gebrauchten Ausstellungsmaterialien und war das Lockdown-Projekt von Andreas Zelle. Wir konnten das Haus direkt hinter der Kunsthalle besichtigen und haben von Andreas eine kleine Führung bekommen.

Kunst aus Abrissmaterialien

An diesem kleinen Haus ist wirklich alles recycelt: “Ich hab dafür keine einzige Holzlatte gekauft”, erklärt Andreas, der selbst schon lange zum Team der Kunsthalle Osnabrück zählt. Der Brockumer ist im Ausstellungsbau tätig und bekommt regelmäßig Aufträge von der Kunsthalle – dadurch hat er die Entwicklungen des Kulturbetriebs selbst mitbekommen und durch seine Auftragsarbeiten vorangetrieben. Während die silberne Fassadenverkleidung aus ehemaligen Platten, auf denen einmal Plakate der Kunsthalle geklebt waren, besteht, stammen die blauen Bauteile aus der Ausstellung „Forma Forma“, bei der einmal ein Labyrinth aus Sperrholz in der Kunsthalle aufgebaut war. „Selbst das Holz, aus dem die Fenster sind, habe ich aus Ausstellungen“, berichtet der Brockumer Baumeister. Andreas setzte außerdem auch persönliche Materialien ein: Beispielsweise war ein Teil der Scheiben ehemals zum Bauen eines eigenen Wintergartens gedacht.
Das ca. 2 Tonnen schwere Haus mit der blau-silbernen Fassade ist auch mobil und kann auf einem Anhänger transportiert werden. Innen können bis zu drei Personen übernachten. Besuchende erwartet ein Arbeitsbereich mit großen Fenstern, der in eine Chill-Ecke verwandelt werden kann. Außerdem gibt es eine moderne Küche, die mit allen Utensilien und Küchengeräten ausgestattet ist – auch ein kleiner Ofen und zwei Herdplatten haben im Küchenbereich Platz. Dahinter befindet sich ein gar nicht so kleines Badezimmer, das sich aus einer ganz normal großen Dusche, einer Trockentrenntoilette und einem Waschbecken mit Spiegel zusammensetzt. Auf einer kleinen Treppe, die gleichzeitig als Schrank fungiert, könnt ihr nach oben in den großzügigen Schlafbereich steigen.
Andreas erklärt, dass viele Möbelstücke mehrere Funktionen erfüllen: Zum Beispiel lässt sich der Sessel zur Liegefläche umklappen und das passende Bettzeug befindet sich innerhalb des Hockers, der gleichzeitig als Tritt für die Treppe dient. Er hat außerdem auf Details und Qualität geachtet: Nach dem Motto „Wir brauchen ja eh mehr Disco” sorgt eine kleine Discokugel für den “Snoezel-Effekt” – bei angenehmen Licht lässt es sich doch am BESTEN entspannen – und die Matratze wurde zwei mal ausgetauscht, bis die gemütlichste gefunden wurde. Neben Kraft und Zeit wurde auch mit Köpfchen und Liebe zum Detail gearbeitet.
Übrigens: Das ist gar nicht sein einziges Tiny House. Andreas hat “nochmal zwei Stück davon gebaut”.

Nachhaltiges Kunstprojekt kommt zur Jubiläumsfeier aus dem Schuppen in die Altstadt

Andreas Zelle sammelte noch vor Corona-Zeiten die Abrissmaterialien der Kunsthalle Osnabrück und des Felix-Nussbaum-Hauses in seinem Schuppen und kreierte das Tiny Artist House. Als wir uns das Tiny House anschauen, erzählt er, dass er die Idee “schon immer mal” hatte und während des Lockdowns dann auch die nötige Zeit dafür frei war.
Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der Kunsthalle Osnabrück hat Andreas das Haus direkt hinter der Kunsthalle platziert. Neben dem Tiny Artist House könnt ihr in den nächsten Monaten verschiedene Pop-Ups-Events, Ausstellungen, Koch-Abende oder Partys besuchen. Alle Infos dazu bekommt ihr bei der Kunsthalle Osnabrück.
Übrigens könnt ihr das Tiny Artist House ganz einfach über Airbnb buchen und dort eine Nacht verbringen.
Auch KooperationspartnerInnen, die Interesse an nachhaltigem Tourismus haben, werden für das mobile Tiny House mit Kulturbezug gesucht. Andreas wünscht sich ein Konzept, bei dem die PartnerInnen ein interessantes Grundstück mit ruhiger Lage anbieten und er das Tiny Artist House dorthin bringt. So eine entspannte Nacht im kleinen Haus am Waldrand hört sich doch schon verlockend an, oder?
Ihr wollt einen Ausflug in die Altstadt unternehmen und nach einem Besuch im Tiny Artist House noch mehr Kultur erleben? Schaut euch unbedingt das Programm der Kunsthalle zum 30-jährigen Jubiläum an, oder ihr besucht noch bis zum 5. August das Teehaus für Osnabrück.
Für mehr Kunst und Veranstaltungen schaut doch mal beim Atelierhaus Hasemauer vorbei.

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